Bis der Imker* an das Propolis kommt, ist es ein langer Weg.
Als erstes müssen die Ladies die Rohstoffe (Blüten, Harze und Wachs) sammeln und produzieren. Dann wird die Beute mit dieser Mischung ausgekleidet … bis die ImkerIn* kommt und mit ihrem Stockmeisel das Propolis buchstäblich von den Rähmchen und der Zarge „abkratzt“.
Statt dessen kann man auch hilfreiche Werkzeuge benutzen. Hilfreich zur Gewinnung ist ein sogenanntes Propolisgitter:
Life-Hack / Upcycling / Umnutzung: Käsematten
Ein guter Zeitpunkt zur Propolis“ernte“ im imkerlichen Jahr ist René Schieback folgend (dbj 09/2021) der September. Der dortige „September-Tipp“ auf Seite 12 bildet für die folgende Schilderung die inhaltliche Grundlage.
Propolis-Gewinnung nach René Schlieback
Als Werkzeug zur Gewinnung nutzt Schieback hingegen sogenannte „Käsematten“. Damit habe ich zwar noch keine Erfahrungen gesammelt, werde dies aber alsbald nachholen, denn: die Nutzung eines Propolis-Gitters bedingt freie Oberträger, soll heißen: Die Bienen müssen in den Wabengassen verschwunden sein, da jede Biene, die es nicht schnell genug in die Gasse schafft, Ihr Leben lässt, wird sie ansonsten ein- bzw. zu Tode gequetscht.
Im Sinne der Zeiteffizienz, bezogen auf die „Begleitung“ der Bienen in die Wabengassen durch vermehrte Rauchgabe, erscheint ein alternatives Tool zumindest erprobenswert.
Nutzung der Käsematten:
- Auflegen der Käsematten auf die Oberträger
- nachd er Verkittung des freiliegenden Streifens wird die Matte etwas verschoben, sodass wieder ein freier Streifen über der Wabengasse entsteht
- Wiederholung des Verschiebeprozesses bis die Matte verkittet ist
- Ernte: Matte abnehmen, zusammenrollen und einfrieren
(ein weiterer Vorteil, da die Gitter nicht rollbar sind und schwerlich in eine Tiefkühltruhe passen) - Ist die Käsematte und somit die Propolis durchgefrohren, wird die Matte entnommen und durch mehrfaches Knicken die Propolis von der Käsematte durch Zerbröseln getrennt
- Es folgt die Portionierung der Propolis-Brösel und erneutes Einfrieren.
- Danach werden die kleinen Mengen mithilfe einer elektrischen Kaffeemühle pulverisiert
- Schiebacks beschriebenes Grundrezept ist
- 300g Propolis
- 750 milliliter Alkohol (70%)
- dunkel stellen und täglich schütteln
- nach zwei Wochen: Abseihen durch einen Kaffeefilter und abfüllen.
Wer den Dreisatz beherrscht, kommt auf folgendes Verhältnis Propolis – Alkohol:
100g Propolis auf 250ml Alkohol oder auch
40g Propolis auf 100ml Alkohol
Im Vergleich mit meinem Ausgangsrezept, stellt Schieckback also 40% Propolis her.
Die obige Aktualisierung wurde im August 2021 hinzugefügt
Einfrieren erleichtert die Verarbeitung – meine ersten Gehversuche
Ist die Propolis erstmal geerntet, wird sie eingefroren. Dies hat zwei Gründe: zum einen konservatorische, zum anderen erleichtert das Einfrieren die spätere Weiterverarbeitung.
In meinem Aufbau habe ich alle Benutzen Gegenstände gewogen, um zu wissen, wie gut die Lösung funktioniert hat. (Vorher – nachher wiegen). Die Lösung ist relativ schnell hergestellt, hat man alle Gerätschaften vorhanden. Das folgende Rezept liegt meiner Herstellung zu Grunde und kann entsprechend skaliert werden.
Rezept:
10 gramm Propolis
100 ml Trinkalkohol,
empfohlen wird 70%, geht aber auch mit höherprozentigem.
Weniger hingegen ist nicht so gut 😉
ergibt:
10% Lösung von Propolis in Alkohol
(entweder 70, oder 96%, je nach Alkoholkonzentration)
Mein Herstellungsaufbau sah wie folgt aus:
Wichtig bei der Weitergabe oder dem Verkauf von Propolis ist die ordentliche Beachtung und Nutzung der rechtlichen Vorgaben:
1. Notwendige Angaben auf dem Etikett sind:
Name, Anschrift, Gebindegröße, Konzentration, Lösungsmittel
2. Benennung der Tinktur : Propolis-Lösung – nicht mehr, nicht weniger.
3. In keinerlei Weise darf die Lösung als Arzneimittel oder Kosmetik verkauft werden, es sei denn, der Imker* hat ne Zulassung. Ebenfalls dürfen keine darauf verweisende Informationen gegeben werden.
Wer also mehr über Propolis wissen möchte, informiere sich in der Geschichte der Menschheit, in der seit Jahrtausenden Propolis ihren Platz hat oder beim Arzt seines Vertrauens. Der Imker* kann nur das Produkte aus dem Bienenstock zur Verfügung stellen.
Ich benutze Propolis zu vielfältigen Zwecken und mir gefällt die Idee, dass ich einen natürlichen Stoff benutzen kann, wo ich sonst zu industriell hergestellten Produkten gegriffen habe.
In diesem Sinn, summasummarum,
Euer Markus,
November 2019
Beitragsaktualisierung: August 2021
Lieber Paul,
vielen Dank für den Hinweis.
Die Daten bezüglich „Propolis-Gewinnung nach René Schlieback“ sind dem Bienenjournal entnommen.
Ich werde bei Gelegenheit nochmal die Quellen prüfen.
Die Berechnung der Konzentration ist fehlerhaft. Das Volumen von Alkohol entspricht (gerade bei höheren Konzentrationen) nicht der Maße in g.