Erfahrungsaustausch, Weiterbildung, Bestandssicherung, -sanierung und -erweiterung sowie Socializen.
Und Dank tollen Engagements dieses Jahr in auch Dortmund – kostenfrei aber nicht umsonst 😉
Zuvörderst Herzlichen Dank an Steven,
Vorsitzender des Imkervereins Dortmund-Hombruch,
für sein Engagement über die Vereinsgrenzen im Kreis Dortmund hinweg
–
und das für Rum und Ähre.
JungimkerInnen müssen sich mit vielerlei Fragen auseinandersetzen und ihren eigenen Weg durch die vielzähligen Betriebsweisen suchen, um ihre eigene zu entwickeln. Genauso, wie jeder Mensch einen individuellen Gang hat, so entwickelt jeder Imker* sukzessive seine eigene Art und Weise der Bienenhaltung. Die individuelle Betriebsweise zu finden und zu etablieren ist ein jahrelanger Prozess, der mit dem Aufbau des eigenen Bestandes einhergeht. Zum Bestand gehört jedoch nicht nur die Erweiterung sondern auch und gerade die Bestandssicherung sowie die Sanierung der Königinnen – alles sehr technische Worte, zugegeben, gehört aber letztlich genauso zum Hobby wie die Honigverköstigung.
Die imkerliche Basis: Der Völkerbestand
Der Aufbau einer guten Basis im Sinne eines Minimalbestandes oder alternativ dazu eines guten Netzwerkes ist wichtig, da der Rückgriff auf Ressourcen (etwa einem Brutbrett zur Weiselprobe aus einem anderen Volk) genauso nötig ist, wie der Vergleich der Volksentwicklung zweier (oder mehrerer) Bienenvölkern, die den gleichen Bedingungen unterliegen, aber dennoch unterschiedliche Entwicklungen nehmen und anders schmeckenden Honig eintragen. Zur Bestandssicherung, zur Verjüngung wie auch zur Bestandserweiterung müssen Jungvölker gebildet und / oder Königin vermehrt werden. Dazu gibt es – wie immer – verschiedene Wege. Einer davon ist die Bildung eines Sammelbrutablegers, aus dem bis zu 30 Jungköniginnen hervorgehen können. Eine wirklich gute Sache, wäre da nicht das Problem, dass ich zur Bildung dieses Brutablegers idealerweise 9 Brutwaben mit ansitzenden Bienen benötige – für Jungimker in den ersten Jahren eine nahezu unlösbare Aufgabe, zumal auch der Ertrag der Vermehrung maximal überfordernd wäre. Klar, es kann herkömmlich vermehrt werden durch einen Ein-Waben-Ableger. Aus diesem erhalte ich ein neues Jungvolk. Bei einem Sammelbrutableger erhalte ich jedoch bei gleichem Einsatz die bis zu dreifache Menge.
Gemeinsam ist vieles einfacher
Es gibt Vereine, die die Methode der Völkervermehrung vor Ort etabliert haben und Vereinsmitglieder und JungimkerInnen davon profitieren. Andere bieten dies als kostenpflichtige Fortbildung an; wieder andere übernehmen die „Arbeit“, machen daraus ein „Geschäft“ und verkaufen Königinnen und Ableger. Und wieder andere überwinden Grenzen: Grenzen unter Imkern, zwischen Vereinen und auch Kreisimkervereinen. Und wofür?
Für die Sache: für den imkerlichen Nachwuchs und die Bienen.
Kooperation? Warum nicht?
Das Konzept ist dabei nicht neu; neu ist, dass Kreisimkervereine miteinander kooperieren und damit eine größere Reichweite entfalten. Konkret sind es die Kreisimkervereine aus Dortmund, Ennepe-Ruhr und Hagen aus dem Landesverband Westfalen-Lippe sowie aus dem Imkerverband Rheinland der KIV Duisburg und Neuwied, die 2019 dieses Vorhaben realisiert haben. Sie haben sich auf ein Konzept verständigt (ein ausführlicher Theorietag gefolgt von vier Praxisterminen) und führen dies an vier Orten zu unterschiedlichen Daten parallel und kooperativ durch.
Benefit für die ImkerInnen
Das bedeutet, dass ein nicht wahrgenommener Termin in der einen Stadt in einer anderen besucht werden kann – und das völlig unbürokratisch. Geleitet werden die Veranstaltungen von erfahrenen ImkerInnen, die gerne Ihr Wissen – zum Teil ehrenamtlich – teilen und weitergeben. Dabei ist vor allem die Einhaltung des Gesundheitsnachweises sowie die Vorführung und Korrektur bei den verschiedenen Aufgaben (Schätzen, Umlarven …) sowie der ganze Brocken der Organisation, der immer anfällt, zu besorgen.
Natürlich wird auch gequatscht; Erfahrungen werden ausgetauscht und die aktuellen Entwicklungen an den Völkern werden verglichen. Und stolpert man über ein Problem, so kann ein erfahrener Imker* mit Rat und Tat beiseite stehen. Dies ist wirklich unbezahlbar, vor allem auch der konstruktive Austausch, der selten am eigenen Stand bei den Bienen erfolgt, aber bei solchen Happenings immer Platz findet, wovon wiederum alle profitieren.
immer wieder was neues… geiles
Am letzten Praxistag steht dann die Auflösung des Sammelbrutablegers an. Gespendete Waben werden zurückverteilt mit geschlüpften Jungköniginnen, ein wahrliches Spektakel. Besonders schön ist das imkerliche Fachsimpeln, warum dies und warum das. Den unmittelbaren persönlichen Austausch kann weder das Web 2.0, 3.0 noch das Web 4.0 ersetzen. Besonders lehrreich sind auch die sich ergebenen Schnittmengen zwischen beruflicher und imkerlicher Profession. An dieser Schnittstelle ergeben sich tolle Synergien wie etwa das Betrachten des Bienenstocks durch eine Wärmebildkamera – hat man ja nicht mal eben rumliegen, geschweige, dass man in der Lage ist, das professionell zu nutzen. Danke für dieses Spektakel, Markus!
Und wie gesagt, Erfahrungen macht man am besten im Team, dann wiegen Sie doppelt bzw. halb so schwer 🙂
Erfahrungen Sammelt der Imker* sein Leben lang
Unfassbar, wie die Ladies auch die erfahrenen ImkerInnen wieder und wieder vor Rätsel stellen.
summasummarum:
Es war eine gelungene Veranstaltung mit vielen tollen Menschen! Danke dafür.