Kleingarten Imkerei – ein Match auf mehreren Ebenen

Richtig gelesen! Ich bin im Spießbürgertum angekommen und starte das Projekt Kleingarten Imkerei *gg*
Warum das voll die gute Sache – für mich – ist, erfahrt Ihr im Folgenden zu lesen oder im Podcast nachzuhören.

Match 1: Neues Zuhause für die Ladies

Ausgangspunkt war die Idee, meinen Balkon um eine Terasse zu erweitern. Der kürzeste Weg dahin ging über eine Mailanfrage an mehrere Kleingartenvereine in meinem Wunschgebiet. Einige antworteten und von zweien erhielt ich einen Anruf. Einer davon war der Gartenverein Helenenberg (Website down). Also vereinbarten wir einen Beschnupperungstermin Mitte März 2020.
Da ich hinsichtlich des Gartens wenig Vorstellungen hatte – außer das die Ladies dort miteinziehen dürfen – war der offerierte Garten in seinem urwäldlichen Zustand mehr als perfekt, da er am Rand liegt und die Ladies zwei Nachbarn (und nicht fünf) „belästigen“ könnten.

potentieller Standort
potentieller Standortbereich für die Beuten

Was natürlich nicht perfekter hätte laufen können, war, dass der Gartenverein seit längerem auf der Suche nach einem Imker war und der Garten prophetischerweise den Namen „Imkergarten“ erhalten hatte. Damit reduzierte sich die Zahl der Bewerber um ein Vielfaches, genau genommen auf einen 😀

Match 2: Saisonstart, Coronaausbruch und die Vergrößerung des Wohnraums

In der Präambel der Satzung des Stadtverbandes wird Kleingärtnertum beschrieben als:

Kleingartenanlagen sind als Teil des öffentlichen Grüns anzulegen,
auszugestalten und zu erhalten. Sie stellen eine notwendige Ergänzung
von Mietwohnungen dar und sind in dieser Zuordnung wohnungsnah
unter Beachtung des Artikels 29 a der Verfassung für das
Land Nordrhein-Westfalen zu sichern.

https://www.gartenvereine-dortmund.de/download/

Perfekt! „Ergänzungen von Mietwohnungen“!
Kurze Einordnung: Als ich meine Anfrage verfasste, war die Welt noch in Ordnung.
Dann kam Corona (COVID-19) in Asien auf und prägte den Auftakt des neuen Dezinums der 2020er. Das Ergebnis dieses alle Ebenen durchziehenden Einschnitts werden wir Ende diesen, Anfang nächsten Jahres in Form der CORONIALS zu sehen bekommen. ^^
An dieser Stelle ist wichtig: der soziale LockDown in Deutschland und weltweit.
Damit wurde die Wohnung zum neuen Lebensraum. Wohl dem, der zufälligerweise alles richtig gemacht hat und in Verhandlungen über einen Pachtvertrag bezüglich einer Kleingarten Imkerei steht.

Match 3: Die Jungs

Mit zwei Freunden stand ich zudem schon seit längerem im Austausch über die Idee eines gemeinsamen Gartens. Nun sollte das Projekt in kurzer Zeit Konturen bekommen.
Ausgangsidee war Grabeland, weil die Bienen dort die größte Freiheit genießen können, aber Grabeland hat weder Strom noch Wasser: ersteres ist weniger wichtig, letzteres umso wichtiger. Wer mit Bienen arbeitet kennt den Propolis-Effekt. Dieser Bienenkit hat nicht nur mega-gute gesunde Eigenschaften, sondern auch die Angewohntheit, sich auf den Fingern und Händen „zu verewigen“ – bis ein Bimsstein und Scheuerseife zur Hand ist. Will der Imker* nach dem Besuch am Bienenstand mit dem Auto heimfahren wird das Lenken eine ziemlich klebrige Angelegenheit. Ausserdem sollen ja auch Tomaten, Zucchini und so Zeugs vom Balkon ausgelagert werden. Ergo: Wasser muss drin sein.

Jon Tour und @hendriknach (vlnr)

Vor dem Hintergrund des Lockdowns und des Matches zwischen Gartenverein und Imker beschlossen wir also die Idee zu konkretisieren und 2020 in ein Testjahr zu starten.
Zuvor informierten wir uns natürlich über das Kleingärtnertum – heutzutage natürlich im Internetz. Und siehe, eine tolle Doku vom WDR über die Garten-KollegInnen aus CastropRauxel. Auch ein kürzlich verstorbener Imkerkollege hat dort seinen Auftritt.
R.I.P. Theo Terbaum.
Danke für die vielen interessanten Erklärungen!

Annäherung an die Natur

Jahrelang im wahrsten Sinne des Wortes war der Garten unverpachtet. Die einen schreckt das ab, die anderen fordert das heraus. Offensichtlich gehören wir zur letzteren Gruppe.
Da Corona-bedingt nicht viel los war und die Bienen sich wenig um Corona scheren, war also genug zu tun, soll der Standort bereits in diesem ersten Jahr zumindest für Jungvölker genutzt werden. Ergo: Ärmel hochkrempeln und Hand anlegen.

Nachdem ich ein bisschen Licht in den Dschungel gebracht hatte, fand ich sogar einen Teich im Garten, der zudem auch bewohnt ist – von wem genau ist allerdings noch nicht auf einem Foto festgehalten worden.
Da die Ladies auch ein bisschen Platz brauchen, um auf Flughöhe zu kommen ist der Teich eigentlich gar nicht so unklug – keiner kann „ausversehen“ vor den Bienenstöcken herlaufen.
Da die ich die Bienen gerne nicht direkt auf die Nachbarn ausrichten wollte, kristallisierte sich von den potentiellen Standorten am Ende einer heraus, der ein paar Kriterien aber sicher nicht alle erfüllt.

Material: 2 Rasengittersteine, 2 behandelte Holzbalken (40*40mm), Unkrautsfließ (aus Erfahrung klug werden – macht keinen Spass um die Beuten herum immer händisch zu „mähen“, wenn der Standort perspektivisch benutzt werden soll) und ein paar Wegplatten, damit das hinter den Beuten nicht matschig wird.
Ausstehend: Rindenmulch für das Fließ oben drauf 😉
Bonus: Support mit Rat, Tat und Ablegern durch @karoschi

HowToBee Episode 05: Die Wissenschaft der Standortwahl

Im Podcast HowToBee habe ich in Episode 5 mit @karoschi ausführlich die Standortwahl und die Fluglochausrichtung besprochen – Wirklich eine Wissenschaft für sich.
Nachdem sich dann der Imker* für einen Standort und die Fluglochausrichtung entschieden hat… machen die Bienen was sie wollen.
getreu dem Motto: der Mensch denkt, Gott lenkt – oder auch: die Natur weiß viel besser als der Mensch, was funktioniert.

Tag der Arbeit: Einzug von 4 Jungvölkern und einem Wirtschaftsvolk

das Urteil der Ladies über das Projekt Kleingarten Imkerei

Summasummarum: Feierabend

Vielen Dank an die vielen fleißigen unterstützenden Hände! Das war sehr hilfreich und hat sehr viel Spass gemacht! DANKE!

des Imkers Leben …
zumindest manchmal…
oft nur für einen kurzen Moment
^^