Aus der Kategorie: Tue Gutes und rede darüber 🙂
„Aufregen könnt ich mich…“ oder auch „Autofahrer-Tourette“ ist uns allen nicht unbekannt. Letzteres habe ich mit einem Meditationswort in den Griff bekommen (–> denn sie wissen es nicht besser…). Und an Ersterem arbeite ich tagtäglich.
Jeden Tag neue Herausforderungen
Aussuchen können wir uns unsere Aufreger nicht. Wir können aber sehr wohl den Umgang mit ihnen beeinflussen – sind ja immerhin die je individuellen Aufreger, die uns auch zu genau dem Menschen machen, der wir sind. Die Frage ist, wie möchte man damit umgehen?
Ich habe daher beschlossen, einfach mal zu fragen und so meine Aufreger loszuwerden.
Einfach mal den Mund aufmachen …
Worum geht es also?
Es war das Jahr 2020, die Wintertage neigten sich dem Ende und der Frühling hielt Einzug. Wunderschöne Sonnenuntergänge malten warme Bilder in den Himmel. Auf der Suche nach dem perfekten Platz neben meinem Balkon zum Sonnenuntergang schauen, wurde ich an meinem Hauswald fündig – inklusive Stadtpanorama.
Doch wurde der Anblick getrübt durch eine hell aufleuchtende Werberklame…
Links neben dem Strommast steht ein Haus mit rotem Dach. Direkt an das Dach quasi anschließend ist minimal ein weißes Schild erkennbar. Tagsüber kein Problem, aber abends, wenn nebem dem Stadtpanorama halt das Werbeschild beleuchtet wird, ist in dem Moment, wo das Schild bemerkt wird, die ganze schöne Atmosphäre dahin. Je dunkler es wird, desto heller strahlt auch das Schild – neben dem guten alten Florian.
Nicht aufregen, sondern einfach mal kundtun, was man beobachtet. Dank des Internets geht eine Kontaktaufnahme auch sehr schnell und da der Baumarkt sogar marktspezfisch über das Kontaktformular angeschrieben werden kann, ging meine im Folgenden zitierte Anfrage direkt an den lokalen Markt.
so floss es mir aus den Fingern in die Tastatur…
Sehr geehrte Damen und Herren,
gestern Abend stolperte ich beim Spaziergang über meine Wahrnehmung und wollte diese gerne mit Ihnen teilen.
Kurz zum Szenario:
Vom Niederhofener Wald aus gibt es einen wunderschönen Blick auf das Stadtpanorama. Zu diesem gehört auch Ihr Firmenschild, das weit und hell aufleuchtet. Das hatte sicherlich mal seinen guten Grund und war sicherlich auch der Werbewirksamkeit zuzuschreiben. Doch ändern sich die Zeiten und manchmal geraten solche Aspekte aus dem Fokus und man macht einfach weiter, ohne „Traditionen“ zu hinterfragen.
Nun meine Frage / Bitte / Denkanstoß dazu: In Zeiten von Fridays for Future, Corona und einer Neuorientierung für unsere gemeinsame Zukunft auf dem Planeten könnte heute die genau entgegengesetzte Entwicklung werbewirksam inszeniert werden. Es ist sicherlich nicht viel Geld an Einsparungen, welches durch das Abschalten der nächtlichen Beleuchtung des hochaufragenden Schildes eingespart werden würde, der positive Effekt einer gut inszenierten Kampagne, etwa „Storm sparen für unsere Natur – unser Beitrag gegen Lichtverschmutzung“ würde sicherlich die lokale Werbewirkung durch die Beleuchtung übersteigen, so meine Vermutung.
Immer nicht verkehrt: Lösungen vorschlagen
Da die Presse kaum andere Nachrichten neben Corona bereit hält, wäre die Lokal- wie auch die Regionalpresse an einer solchen Maßnahme sicherlich überaus interessiert, zumal wenn man dies über mehrere Märkte sukzessive implementieren würde, oder zumindest bei denen, die nicht in Stadtzentren liegen.
Ich für meinen Teil wäre überaus begeistert von einer solchen Maßnahme und würde gerne meinen Teil dazu beitragen; so könnte ich Ihnen zum Beispiel lokalen / regionalen Honig für Ihren Markt in Hacheney anbieten sowie eine Berichterstattung in meinem Blog und Podcast. Über die genaue Umsetzung können wir uns dann gerne austauschen, wenn es von Ihrer Seite gewünscht wird.
Ich freue mich auf eine Nachricht von Ihnen und verbleibe in positiver Erwartungshaltung,
Ihr Stammkunde aus Niederhofen
Markus Kroll
Die Antwort lies zwar ein bisschen auf sich warten, aber …
Sehr geehrter Herr Kroll,
herzlichen Dank für Ihre Nachricht und Anregung zu unserem HELLWEG Bau- und Gartenmarkt in Dortmund-Hacheney.
Das Thema Nachhaltigkeit liegt uns sehr am Herzen. Ein möglichst sorgsamer Umgang mit der Natur und Umwelt ist nicht nur für uns, sondern auch für zukünftige Generationen von Bedeutung. Wir suchen kontinuierlich nach neuen Maßnahmen, unsere Bau- und Gartenmärkte umweltfreundlich zu gestalten. Alle Neubeuten, sowie den Umbau bestehender Märkte, konzipieren wir nach neuesten technologischen Standards und machen uns dabei die Energie der Natur zunutze. So setzen wir unter anderem auf Strom aus Photovoltaik, Geothermie zur Wärmeversorgung, LED-Decken- und Regalbeleuchtung und Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Das schont die Ressourcen und spart jährlich viele Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid. Zudem fördert HELLWEG die Elektromobilität und verzichtet bereits seit vielen Jahren komplett auf den Verkauf von Plastiktüten.
so weit erwartbar. Doch dann:
Über Feedback und Ideen von unseren Kunden freuen wir uns sehr. Ihre Anregung werden wir zeitnah umsetzen und die Beleuchtung des HELLWEG-Werbepylons bereits um 22 Uhr abschalten.
Wir freuen uns auf Ihren nächsten Besuch in Ihrem HELLWEG Markt.
Bleiben Sie gesund.
Mit freundlichen Grüßen
Siehe: es wurde Nacht…
Beim ersten Überfliegen und in der Erwartung von Werbefloskeln etc. fand ich gar nicht so Recht zur Freue, da sich wirklich erst im vorletzten Satz die Antwort auf meine Anfrage verbarg…
Beim zweiten Lesen jedoch stellte sich dann eine große Freude ein.
Daher an dieser Stelle:
Vielen lieben Dank, liebe Baumärktler, für Euer Entgegenkommen.
01. Juni 2020