Auswinterung der Völker …

… und die Hoffnung des Imkers

Die Spannung steigt,
wenn die erste Kontrolle im Zuge der Auswinterung möglich wird

Beute im Schnee
Beute im Schnee

Wie in jedem Jahr ist der Moment des ersten Nachschauens nach dem „Winter“ für den Imker einer der spannendsten und entscheidendsten; denn: Die Natur verzeiht nicht! Wenn der Mensch, hier also der Imker, noch so herzensgut ist, so liegt die Konsequenz seines Handelns untrüglich bei der ersten Durchsicht vor ihm, denn: die Frage nach dem sogenannten Ausfall weist auf Optimierungsbedarf in seiner Behandlungsweise hin. Selbst altehrwürdige Imker haben einen „Ausfall“ von bis zu 10% zu beklagen – für Jungimker eine harte Probe und eine strenge Schule. Deswegen ist der Prozess der „Auswinterung“ auch mit einer der spannendsten.

War mein Handeln den Umständen entsprechend konsequent und richtig? Habe ich mich ausreichend für das Wohl meiner Bienen eingesetzt? Gibt es optimierungsbedarf?

zwei einzargige Beuten am 2.1.
Am 1.1. d.J. werden eingewinterte Jungvölker zu Wirtschaftsvölker.
Hier: Fluglochverengung wird entfernt, Mäusegitter bleibt.

Guido Eich, Bieneninstitut Celle, hielt zum Thema „Ausfall“ einen Vortrag und erklärte, dass ebenso, wie eine Stockkarte geführt wird, für jedes „ausgefallene Volk“ ein Totenschein ausgestellt werden sollte. Erst durch eine Analyse kann der Imker feststellen, warum das Volk die Winterzeit nicht überdauert hat. Er stellte dazu verschiedene Analysemethoden vor, die ich versuchen werde, alsbald nachzureichen.

„Sommer“ im Februar 2019

Angekommen im Jahr 2019 und mit den ersten richtig warmen Tagen Mitte bis Ende Februar (15.2. Flugbetrieb und Volksstärke bei Cosma) konnte die erste Durchsicht durchgeführt sowie eine Futterkranzprobe entnommen und zur Untersuchung eingeschickt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt kann über den temporären Einsatz der „Windel“ (rechts) sowohl der Bienensitz als auch der Varroabefall verfolgt werden.

Ende Februar blühte die Salweide – für die Bienchen das untrügliche Signal, das nun Pollen (Energie für den Nachwuchs) vorhanden ist und somit die Brut versorgt werden kann. Daneben sind auch weitere Frühlingsboten wie die Hasel oder Krokusse als Pollenspender vorhanden. Gleichzeitig bedeutet dies für den Imker, dass die Beute „erweitert“ werden sollte, damit die einzargigen Völker nun ausreichend Platz haben, um das Brutnest zu vergrößern und ungebremst wachsen können.

zwei zargige Beuten am 28.2.
Erweiterung der Völker zur Salweide und Nach-Fütterung.
Die drei Brutnester stammen aus den drei Völkern Catharina (kein Futterkranz) Christine, (Futterkranz umschmeichelt das Brutnest) und Cosma (Futterkranz oben).

Aus gegebenen Anlass

Die Erweiterung nach oben ist nicht die einzige Möglichkeit. Logischerweise kann auch nach unten erweitert werden.
Bei schwachen bzw. schwächeren Völkern macht neben einer Sanierung (Aufsetzen auf ein starkes Volk) auch die direkte Erweiterung mit einem Honigraum – zur Kirschblüte – nach oben und bei Platzbedarf mit einem Brutraum nach unten Sinn. Dies rührt daher, dass die Bienen derzeit in ihrer Entwicklung durch das Wetter etwas ausgebremst werden, die Natur jedoch in unseren Breiten Vollgas gibt, was zur Folge haben kann, dass der oben aufgesetzte Brutraum „verhonigt“ wird und der Honigraum als solcher schwerlich angenommen wird.

Idealerweise hat der Imker im Winter bereits alle vorbereitenden Arbeiten vorgenommen, Wachs zu Mittelwänden umgearbeitet und selbige in gesäuberte Rähmchen eingelötet und für ausreichend Zargen gesorgt, damit dieser Schritt problemlos von Statten gehen kann…

…und daneben noch ein paar „Abfallprodukte“ in Form von Kerzen hergestellt.

In diesem Sinn wünsche ich Euch eine frohe vorösterliche Fastenzeit und freue mich auf ein Wiedersehen zum alljährlichen Fastenbrechen sowie zur dann finalen Auswinterung am Karsamstag.

SummaSummaRum
Eure Markus / Karumpel

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