Mal wieder anders als erwartet
Jedes Jahr auf´s Neue ist es kaum auszuhalten, bis der erste Honig seinen Weg ins Glas findet. Dieses Jahr wird es wohl noch ein bisschen andauern bis es soweit ist, da das Wetter uns und den Ladies einen gehörigen Strich durch die Rechnung macht.
„Honigraum-Erweiterung mit der Kirschblüte“
In diesem Jahr ein wahrlich böser Witz aus imkerlicher Perspektive…
Wie jedes Jahr bleibt es spannend und sehr naturbezogen in der Imkerei. Vielleicht ist das Wetter auch eine die Art ‚Lock-Down‘, das uns hilft, tatsächlich sauber aus der dritten Welle zukommen. Wer weiß das schon…? Ändern können wir es nicht, daher machen wir das Beste daraus.
Im Folgenden findet Ihr also Aktuelles aus meiner Imkerei zu den Themen:
Honig2021, Volksentwicklung, dem Grundkurs, meine Imkerei, Wachs & Howtobee-Podcast.
Viel Spass beim lesen.
Inhaltsverzeichnis
- Wanderung in den Raps
- Frühtracht-Honig 2021
- Frühlingsimpressionen
- Volksentwicklung und Geduld
- Wildbienenhotels
- Grundkurs
- Meine Imkerei
- Wachs
- Podcast Howtobee
- SummaSummaRum
Wanderung in den Raps
Gut vorbereitet sollte dieses Jahr die Rapsernte besser anlaufen denn in den vergangenen zwei Jahren. Wir lernen ja aus unseren Fehlern oder anders gesagt, es geht immer ein bisschen besser.
Dem imkerlichen Blick ist eine deutlicher Unterschied zwischen dem Erblühen des Rapses an den Standorten aufgefallen:
Am Rapsstandort (Schwerte), Höhe über NN: 117 begann die Blüte zwei Wochen später denn in Dortmund, Höhe über NN: 142. Zwischen den beiden Standorten befinden sich 150 Höhenmeter. Erst wenn man genau hinschaut, bemerkt man den deutlichen Unterschied; warum das so ist, keine Ahnung. Ihr vielleicht? Kommentiert dazu gerne am Ende des Beitrages.
miese Aussichten für Frühtracht-Honig 2021
Wie oben bereits eingeleitet war ich, seit dem ich imkere (2017/18), zu diesem Zeitpunkt im Jahr noch nie so weit von der Honigernte entferrnt wie in diesem Jahr – je nachdem, was die Rapswanderung am Ende einbringen wird.
Für die zwei anderen Standorte kann ich sagen: Frühtracht? Dat war wohl nüscht; ganz im Gegenteil: ich fahre gleich (Ende Mai 2021) zu einem Standort notfüttern…
Daneben kam eine – für mich – wichtige Info bezüglich meiner bzw. der Glasauswahl für individuellen Honigverkauf:
Twist-Off-
Bienen@Imkerei, 12, 2021, S.2, verfügbar unter: http://www.apis-ev.de/infobrief-bienenimkerei.html
Deckel sind nur für den einmaligen
Gebrauch geeignet, da es durch
wiederholtes Auf- und Abschrauben
zu feinen Beschädigungen der
Oberfläche kommt, die durch die
Säure im Honig zu Korrosion führt.“
Überhaupt beschreibt dieser Infobrief den gesamten Honiggewinnungsprozess sehr gut. Großes Lob und ein herzliches Dankeschön an Dr. Jens Radtke.
Aussichten im Frühling 2021
Volksentwicklung und eine (imkerliche?) Tugend: Geduld
Auch in der Entwicklung meiner Völker verschiebt sich alles um gut einen Monat im Vergleich zum letzten Jahr: Als Referenz dient mir meine subjektive Wahrnemung der Volksentwicklung an meinen Standorten. Mit großer Mühe hätte ich zum ersten Mai aus 15 Völkern einen SBA bilden können, doch entschied ich mich dagegen.
(Im vergangenen Jahr hatte ich bereits einen am Laufen und einen zweiten vorbereitet.)
Befreundete ImkerInnen schneiden schon (tlw. mehrfach) den Drohnenrahmen und ich hab Mühe einen SBA zu bilden? Verrückt. Natürlich reflektiert man seine Betriebsweise und beobachtet weiter die Volksentwicklung, stellt es in Zusammenhang mit den Rahmenbedingungen und dann kam ich zu meinem Schluss: es ist alles ok mit meinen Ladies. Denn: Nektar gibt es erst so richtig ab 16° C, hab ich gehört, und so passt es alles zusammen: die Rapsladies hatten ein paar gute Tage, die schwächeren Frühtrachtstandorte rutschen in Futternot und die gechillteren Jungvölker brauchen ein bisschen, um dann zu explodieren und bei den anhaltenden Wetterbedingungen ebenfalls in Futternöte zu kommen.
Es heisst also, wie immer, achtsam den Futtervorrat und die Volksentwicklung beobachten und dann entsprechend zu handeln. Unter anderem basiert dies auf der wichtigsten Tugend der Imker:
sich in Geduld üben.
Wildbienenhotels
Ebenso schleppend gehts bei den Schwestern der Ladies voran: den Wildbienen.
Auch diese Hotels warten, wie unsere Hotelerie auch, auf Gäste.
Über gute Hotels und anderes mehr könnt Ihr Euch bei Volker Fockenberg unter https://wildbiene.com/ informieren
Aktuelles zum Grundkurs – Schnuppertag
Mit den Kollegen Steven und Stefan starte ich im Juni 2021 einen blended ImkerInnen-Grundkurs, aktuell leider noch ausschließlich online.
Am vergangenen Schnuppertag haben wir unser Konzept vorgestellt: Wir haben uns für eine Entzerrung der Kursinihalte entschieden, was bedeutet, dass wir das zugrunde liegende Ein-Jahres-Konzept von Pia Aumeier auf 1,5 Jahre gestreckt haben. Wir starten folglich mit den Bienenbasics und der Jungvolkbetreuung im ersten Halbjahr, um darauf aufbauend den eigentlichen Jahreskurs durchzuführen. Das bringt uns die Freiheit, uns nicht parallel mit Jungvollk- und Wirtschaftsvolkführung beschäftigen zu müssen. Das zu vermittelnde Wissen kann analog zum ersten Jungvolk kontiuierlich wachsen: Das Jungvolk baut Wabe um Wabe aus, der/die ImkerIn eignet sich das Wissen Schritt für Schritt an. Dadurch wird es sehr viel leichter fallen, die „großen Kreisläufe“ zu sehen und für sich selbst aufzubauen, da die Betreuung einen kompletten Durchlauf vom Jungvolk durch den Winter, als Wirtschaftsvolk in den Honig zur Honigernte und erneuten Einwinterung abbildet.
WIldbau auf/unter dem Rähmchen:
erhöhte Lebensgefahr!Wildbau am Absperrgitter
(zu viel Platz zwischen letzter Wabe und Zargenwand)
Weil wir Bienen „kontrolliert“ halten sollten, um sie vor unseren Eingriffen zu schützen.
Sonst wird die eine oder andere gequetscht mit entsprechenden Konsequenzen…
Aus der Perspektive des/der JungimkerIn:
Durch die Erfahrung in der Jungvolkführung können die dann vermittelten Inhalt zur Wirtschaftsvolksführung und parallem Jungvolkaufbau auf gut vorbereiteten Boden im Sinne von ersten Erfahrungswissen uind Anknüpfungsmöglichkeiten fallen.
Aus meiner Warte:
Aus persönlicher Erfahrung weiss ich, dass es am Anfang „einfach nur viel“ ist. Mit dem coronabedingtem, verlangsamten Kurskonzept haben wir, glaube ich, eine gute Lösung gefunden zu haben, die vielleicht auch über die pandemische Situation hinaus bestand haben könnte.
Aktuelles aus meiner Imkerei
Ende Oktober habe ich begonnen, einen Ort zu schaffen, der rechtlich als „priviligiertes Bauvorhaben“ § 35 Abs. 1 BauGB, angesehen wird, da er unmittelbar „einem land- oder forstwirtschaftlichen Betrieb dient“ . Darf ich vorstellen: Meine Imkerei *freu*
Die größte Herausforderung besteht darin, diesen Raum Bienensicher zu machen. Das wird ein richtig schönes Katz-und-Maus-Spiel und solange es eine Möglichkeit geben wird, kann ich mir – glaube ich – ziemlich sicher sein, dass die Ladies einen Weg hinein finden werden 😀
Das Beemobil
Genug Platz kann einE ImkerIn nicht haben, doch Werkzeug kann ersetzt werden.
Mein geliebter Caspar (Octavia III) musste leider weichen, da die Zuladehöhe für zweitzargige Völker (natürlich ohne Blechdeckel) maximal ausgereizt wurde und eine Anhängerkuppelung aus verschiedenen Gründen nicht die erhoffte Lösung mit sich gebracht hätte.
Nun darf ich also den Nachfolger vorstellen:
das BeeMobil.
Karoschi hat mit einem passenden Geschenk Doby willkommen geheissen.
Vielen lieben Dank!
Wachs anstatt Honig – Drohnenbrutschnitt
Wenn es schon keinen Honig gibt, dann kann man sich der Wachsgewinnung durch den biotechnischen Eingriffs des Drohnenbrutschschnitts widmen. Die Wachsgewinnung und der Aufbau eines Wachskreislaufes gehört zur Imkerei wie das Honigschleudern. Beides zudem eine ziemlich klebrige und putzintensive Angelegenheit.
Aktuelles: Corona-Blues im Podcast HowToBee
Im von mir verantworteten Podcastbereich herrscht aktuell eine ungewöhnlich lange Stille, um genau zu sein, die längste Stille seit Bestehen.
In unserer Signalgruppe wurde dieser Hinweis sogar terminiert: 14.2.2021.
Dafür, bzw. für mein Versäumnis, Euch nicht auf eine Pause vorzubereiten, bitte ich um Verständnis.
Es liegen bereits Aufnahmen vor, doch kam ich bis dato nicht dazu, diese post-zuproduzieren.
Es herrschte ein gewisser Corona-Blues vor und ich musste an der einen oder anderen Stelle ein paar zeitliche Einsparungen und Neu-Ausrichtungen vornehmen. Ich fühlte mich tatsächlich ein bisschen im Zugzwang und habe mich damit auseinander gesetzt. Vom Zugzwang hab ich mich verabschiedete – war nicht einfach – doch freue ich mich wieder darauf, die nächste Episode auf den Weg zu bringen. Versteht Ihr, was ich meine?
Natürlich blieb die andauernde „Pause“ nicht wirklich unbemerkt. Daher:
Vielen Dank für Eure echt netten Nachrichten.
Es ist alles ok, es ist aktuell „einfach nur“ eine Zeitfrage.
Summasummarum
Eines bleibt mir noch zu sagen:
Passt auf Euch und Eure Daten auf. Überlegt Euch gut, welche Informationen Ihr über Eure Kommunikation zum Verkauf an Dritte zur Verfügung stellen möchtet:
https://www.heise.de/news/Die-Sicherheits-Abrechnung-WhatsApp-Telegram-Signal-uplink-36-2-5020510.html
und beachtet aktuelle Meldungen zur neuen „Datenschutzrichtlinie“ von Facebook. Überlegt vielleicht mal, was die Stasi mit derartigen Daten angestellt hätte; nun gut, hier sind die Ziele maximal kapitalistisch und von Machthunger getrieben. Besser ist das aber nicht…
Wer eine tolle Alternative zu Doodle sucht, wird beim Deutschen Forschungsnetz fündig:
https://www.dfn.de/dienstleistungen/dfnterminplaner/
Ich habe fertig.
Eure Markus (erst-geimpft; Ja ich denke, dass es richtig ist, um aus dieser Situation herauszukommen und ja, ich begrüße es, wenn Ihr es auch tut 😉 Bezüglich des Impftermins muss man sich ein bisschen in einer der wichtigsten imkerlichen Tugenden üben, s.o.)
im Mai 2021
Schön zu lesen – auch für eine Nicht-Imkerin – aber Honig verbrauchende Mitbürgerin!